Umweltbildung

Im Rahmen der Ausstellung «Alles lebt – mehr als menschliche Welten» hat das MKB das Projekt «Umweltbildung» gestartet. Mit diversen Angeboten regt es zu einem Perspektivenwechsel und zu einem nachhaltigeren Zusammenleben an.

Die Ausstellung «Alles lebt» lädt dazu ein, die Beziehung zu unserer Mitwelt neu zu denken. Das Projekt «Umweltbildung» regt dazu an, die Position des Menschen in der Welt zu reflektieren und neue Beziehungen zur Mitwelt zu knüpfen. Es bietet Raum für kritische Selbstreflexion sowie Inspiration und Aufforderung für konkretes Handeln im Sinne einer nachhaltigen Gegenwart und Zukunft.

Im Fokus des Projekts steht ein grundlegender Perspektivenwechsel: In Europa sehen wir Menschen und Natur oft als getrennt. Wir sprechen von der «Umwelt», die uns umgibt. Viele Gemeinschaften weltweit kennen diese Trennung jedoch nicht. Für sie sind alle Wesen dieser Erde gleichberechtigt.

Die Ausstellung «Alles lebt» macht bewusst, dass wir alle vernetzt sowie voneinander abhängig sind und sorgsam miteinander umgehen müssen, damit wir Menschen eine Zukunft haben. Unterschiedliche Gemeinschaften zeigen Wege dahin auf. So ist der Wald in vielen indigenen Verständnissen ein lebendiges Wesen mit eigener Lebenskraft. Ein Baum kann Vorfahre und Familienmitglied sein. Flüsse werden als juristische Personen anerkannt.

Auch die moderne Naturwissenschaft kommt zu ähnlichen Erkenntnissen: Neuere Forschungen zeigen, dass Leben aus komplexen Symbiosen und wechselseitigen Abhängigkeiten besteht. Diese Perspektiven fordern uns heraus, gewohnte Denkmuster zu hinterfragen und schlagen Lösungen vor, wie wir aus der gegenwärtigen planetaren Krise finden.

Im Rahmen von Workshops, öffentlichen Führungen, einer Podcastreihe, Videoporträts, Podiumsgesprächen, Filmtalks sowie einem Begleitheft zur Ausstellung werden die Inhalte der Ausstellung vertieft. Gleichzeitig wird dargelegt, wie sich die Perspektiven aus «Alles lebt» auf den eigenen Alltag übertragen lassen.

 

Veranstaltungen

Ausschnitt aus einem Aquarell. Gezeigt wird eine Waldlandschaft mit Laubbäumen, Flüssen und Tieren.

Führung
Mitwelt – Geschichten von Verbundenheit und Widerstand
So 5.10. | 11.00 – 12.00 l Eintritt frei

Mehr Infos

Schulworkshops


Workshop für Kindergarten und Primarstufe
Zusammen leben
90 Minuten | Ausstellung «Alles lebt»
Fachbereiche Natur, Mensch, Gesellschaft sowie Gestalten

Mehr Infos und Anmeldung


Vierteilige Podcastreihe (in Kooperation mit Radio X)

In dieser Podcastreihe stellen wir die Dauerausstellung «Alles lebt – mehr als menschliche Welten» vor.
Produktion: Janina Labhardt, Moderatorin bei Radio X, Ressort Gesellschaft, Wissenschaft, Bildung

Folge 1: «Wege zum Miteinander» mit Kuratorin Ursula Regehr

Kuratorin Ursula Regehr spricht anhand von ausgewählten Beispielen aus dem Gran Chaco,
Neuseeland und dem Wallis über unterschiedliche Verständnisse und Beziehungen zur
Mitwelt. Im Gegensatz zum anthropozentrischen Denken, das Natur und Kultur, Mensch und
Umwelt trennt, werden Menschen in vielen Regionen der Erde nur als eines von vielen
Wesen aufgefasst, die miteinander verbunden und wechselseitig voneinander abhängig sind.

Folge 2: «Mehr als ein Baum»
mit Greg Griffiths, Wayne Griffiths und Brian Martin
(Gamilaraay-Gemeinschaft Australien)

Greg und Wayne Griffiths, Mitglieder der Gamilaraay-Gemeinschaft in Australien und Prof.
Brian Martin erzählen die Geschichte eines Baumes, Dhulu. Bevor er zu einem
Museumsobjekt wurde, stand er auf einem Zeremonialplatz. Er ist Vorfahre und
Familienmitglied, verfügt über Handlungsfähigkeit und spielte eine wichtige Rolle in der
Wissensvermittlung über viele Generationen hinweg. Im Zuge der Kolonisierung wurde der
Dhulu dem Country entrissen und über Umwege nach Basel gebracht. Im November 2024
wurde er der Gemeinschaft zurückgegeben und kehrte nach Hause zurück.

Folge 3: «Von der Verbundenheit – Bruno Mansers Erbe»
mit seiner Schwester Moni Niederberger

Bruno Manser, der Basler Umwelt- und Menschenrechtsaktivist, dokumentierte in seinen
Tagebüchern aus dem Regenwald von Borneo in Malaysia viele Erfahrungen und
Erkenntnisse. Seine Schwester Moni Niederberger spricht über das Engagement ihres
verschollenen Bruders für den Regenwald, den Lebensraum der Penan. Lukas Straumann
berichtet über die aktuellen Projekte des Bruno Manser-Fonds.

Folge 4: «Was wir von Pilzen lernen können» mit der Filmemacherin und Künstlerin Marion Neumann

Die Künstlerin und Filmemacherin Marion Neumann widmet ihr Leben den Pilzen. Ihr
Essay-Film «The Mushroom Speaks» vermittelt interessante Einblicke in die Welt des Myzels:
Pilze verkörpern nicht nur die Kraft der Vernetzung und Kollaboration, sie sind auch extrem
widerstandsfähig. Die Filmemacherin zeigt, dass die planetare Krise vielversprechende
Gelegenheiten für Pilze birgt: die Möglichkeit mit ihnen die Welt radikal zu verändern.